Urogynäkologie: Unterstützung für deinen Beckenboden

Urogynäkologie Bedeutung

Urogynäkologie ist ein Teilgebiet der Frauenheilkunde. Sie befasst sich mit Beschwerden rund um den Beckenboden, der Blase, Gebärmutter und den Enddarm. Es geht um Prävention, Diagnose und Behandlung. Aber auch darum, Frauen richtig zu beraten, Übungspläne für den Beckenboden zu erstellen und konservative Massnahmen anzubieten.

Geschichte der Urogynäkologie

Die Urogynäkologie ist längst eine feste Säule im Fachgebiet Gynäkologie und Geburtshilfe. Vor ca. 30 Jahren waren die UrogynäkologInnen eine kleine Gruppe spezialisierter Operateure, die chirurgische Eingriffe bei Beckenbodenproblemen durchführten. Heute gibt es viele gynäkologische Praxen, Physio- oder BeckenbodentherapeutInnen, die urogynäkologisch arbeiten. Sie beraten Frauen in allen Lebenszyklen, wie z. B. während der Schwangerschaft und Geburt. Sie helfen, den Geburtsmodus zu wählen und behandeln Geburtsverletzungen. Sie klären über Beckenbodentraining sowie die Pessartherapie, die Wechseljahre und sinnvolle Operationen auf. Vor allem aber geht es um Prävention, damit Beckenbodenschäden vermieden werden.

Urogynäkologie und Inkontinenz

Ein grosser Bereich der Urogynäkologie ist die Inkontinenz – leider immer noch ein Tabuthema. Denn wer weist schon gerne darauf hin, dass man seinen Urin nicht mehr halten kann. Viel zu wenig Frauen holen sich deshalb die erforderliche Unterstützung. TherapeutInnen und ÄrztInnen wollen hier vor allem aufklären und zeigen, dass es Möglichkeiten gibt. Mit gezieltem Beckenbodentraining kann Inkontinenz oft behoben oder vermieden werden. Inkontinenz kann Frauen in jeder Lebensphase betreffen.

Was Urogynäkologie konkret für dich tut

Urogynäkologie vereint deine Organe, Muskeln, Nerven, Hormone und deine Lebenssituation. In der Praxis bedeutet das: jemand hört dir zu, fragt gezielt und einfühlsam. Der Arzt/die Ärztin oder TherapeutIn stellt mit dir einen Plan zusammen, der zu deinen Beschwerden und Zielen passt.

Dazu gehören:

• Beratung in Pubertät, Schwangerschaft, Wochenbett und Wechseljahren

• Aufklärung zum Beckenbodentraining und zu gesunder Belastung im Alltag

• Pessarversorgung mit Anpassung, Kontrolle und Begleitung

• Planung und Nachsorge von Eingriffen, wenn konservative Wege nicht reichen

• Versorgung und Prävention bei Geburtsverletzungen höherer Grade

Lebensphasen im Überblick

Therapie in der Urogynäkologie: konservativ beginnen

Behandlungen in der Urogynäkologie wollen eine Operation vermeiden. Erst wenn Beschwerden anhalten oder anatomische Befunde es nahelegen, werden Eingriffe in Betracht gezogen. Die Therapie richtet sich immer nach deinen Zielen, deinem Befund und deiner Lebensphase.

Mögliche konservative Massnahmen in der Urogynäkologie

• Beckenbodentraining mit qualifizierter Anleitung und klaren Zielen

• Biofeedback zur Verbesserung von Wahrnehmung, Timing und Kraftdosierung

• Blasentraining mit festen Zeiten, angepasster Trinkmenge und entspannter Toilettenroutine

• Lokale Östrogentherapie in und nach den Wechseljahren nach ärztlicher Beratung

• Pessarversorgung bei Senkungen mit regelmässiger Kontrolle und Anpassung

Urogynäkologie heisst interdisziplinär arbeiten

Gute Ergebnisse entstehen im Team, das ist auch unser Motto bei BeBo®. In der Urogynäkologie arbeiten je nach Beschwerden GynäkologInnen, UrologInnen, ProktologInnen, Beckenboden TrainerInnen und TherapeutInnen und PhysiotherapeutInnen zusammen. In der Zeit rund um die Geburt kommen Hebammen dazu. Bei Schmerzen in der Sexualität kann eine sexualtherapeutische Begleitung unterstützen. So entsteht eine Versorgung, die alle Einflussfaktoren berücksichtigt und den Beckenboden gezielt stärkt.