Probleme beim Wasserlassen: So entleerst du die Blase gut
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Wie geht Pinkeln richtig? Ist Pipi verkneifen gut für dich? Wann ist der richtige Zeitpunkt, um auf die Toilette zu gehen? Sitzen oder stehen?
Die meisten Menschen denken nicht darüber nach, wie sie pinkeln. Dabei kannst du viel falsch machen. Drücken ist z. B. gar nicht gut. Aufhalten auch nicht. Und zu oft gehen, kann zu Problemen, wie z.B. Reizblase oder Inkontinenz führen.
Nimm dir 5 Minuten Zeit und erfahre in diesem Beitrag, wie du deine Blase richtig entleerst und dein Beckenboden dir dabei hilft.
Das Fassungsvermögen der Blase
Der richtige Zeitpunkt zum Pinkeln
Deine Blase sendet schon ab 100 bis 200 Millilitern Urin erste Signale an dein Gehirn. Doch das bedeutet nicht, dass du sofort zur Toilette rennen solltest! Ein gesunder Toilettenrhythmus liegt bei etwa 300 bis 550 Millilitern Urin pro Entleerung. Das entspricht drei bis fünf Toilettengängen am Tag. Einmal in der Nacht ist auch kein Problem. Wer zu oft geht, trainiert seine Blase darauf, schneller Harndrang zu melden. Und das kann zu einer Dranginkontinenz führen.
Warum Pipi verkneifen ungesund sein kann
Eine volle Blase kann bis zu 800 Milliliter Urin speichern, manchmal sogar mehr. Doch Vorsicht: Wenn du ständig deine Blasenentleerung hinauszögerst, riskierst du eine Überlaufinkontinenz. Dabei wird die Blase so stark gedehnt, dass sie sich zur Entleerung nicht mehr richtig zusammenziehen kann. Passiert das auf einen längeren Zeitraum, läuft die Blase irgendwann über.
Warte nicht zu lange mit dem Pinkeln, aber gehe auch nicht zu früh. Dein Körper gibt dir klare Signale!
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Der BeBo® Tipp: Führe einen Miktionskalender. So lernst du deine Blasentätigkeit besser kennen. Notiere, wie oft du pinkeln gehst und wie viel du trinkst. So entwickelst du ein gutes Körperbewusstsein für deinen Harndrang.
Der Miktionszyklus - so funktioniert deine Blase
Wir teilen die Funktion der Blase in vier Abschnitte oder Zyklen ein. Hier kannst du auch sehr gut sehen, was das mit dem Beckenboden zu tun hat.
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Die Füll- und Speicherphase
Die Muskeln der Blase sind entspannt. Die Blase füllt sich langsam. Der Körper gibt erste Signale, wenn die Blase fast halb voll ist. Wenn das Volumen weiter steigt, melden deine sensiblen Nerven, es wird Zeit: Ich muss mal. Der Beckenboden arbeitet jetzt auf Hochtouren und erhöht mit seiner Spannung den Verschlussdruck der Harnröhre. Das verhindert eine frühzeitige Entleerung.
Die Eröffnungsphase
Du bist zur Toilette gegangen und sitzt bereits. Nun entsteht im Bereich des Blasenausgangs, dem Übergang von der Blase in die Harnröhre, eine Trichterbildung zur Vorbereitung auf die kommende Entleerung.
Die Entleerungsphase
Der Beckenboden und die Muskeln der Harnröhre entspannen sich jetzt. Der Urin kann fliessen. Die Blase zieht sich zusammen, spannt sich an, der Urin fliesst hinaus.
Die Verschlussphase
Der Harnstrom nimmt ab, die Beckenbodenmuskeln spannen sich wieder an und die Blase ist wieder entspannt. Der Trichter verschwindet und der Kreislauf beginnt von vorne.
Soll man den Urinstrahl anhalten?
Früher galt der sogenannte Pipi-Stopp als Beckenboden-Training. Heute wissen wir: Urinstrahl anhalten ist ungesund!
Warum?
Es irritiert die natürlichen Reflexe der Blase.
Es kann zu Störungen der Blasenentleerung führen, das kann wiederum zu Infektionen wie eine Blasenentzündung führen.
Der Beckenboden arbeitet entgegen seiner natürlichen Funktionen.
Der BeBo® Tipp: Statt den Urinstrahl zu unterbrechen, atmest du nach jedem Toilettengang bewusst aus, spannst den Beckenboden einmal kräftig an, hältst die Spannung einige Sekunden und lässt dann bewusst los. Das stärkt die Muskulatur viel effektiver und zusätzlich hast du gleich eine Beckenbodenübung gemacht.
Richtig Pinkeln: So geht’s gesund!
Wir haben 4 grundlegende Dinge für dich zusammengestellt, die für das richtige Pinkeln wichtig sind. So kann sich deine Blase optimal entleeren und der Beckenboden wird entlastet sowie gestärkt.
1. Die richtige Haltung
Die beste Position ist eine leichte Hohlkreuzhaltung im Sitzen, die Beine sind leicht geöffnet.
Wer in der Hocke pinkelt, kann die Blase nicht vollständig entleeren.
Das Urinieren im Stehen entspricht der natürlichen Anatomie des Mannes und fördert daher eine gesunde und vollständige Blasenentleerung.
2. Nimm dir Zeit & entspanne dich
Warte einen Moment, bis sich die Blase entspannt hat.
Unterstützend hilft tiefes Ausatmen mit einem "Aaaaa...".
Das Geräusch von fliessendem Wasser kann das Wasserlassen erleichtern. Wirklich! Das ist nicht nur ein Mythos, sondern hilft.
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3. Nicht pressen!
Pressen belastet den Beckenboden..
Es kann zu einer Organsenkung führen (besonders bei Frauen nach der Schwangerschaft und in den Wechseljahren). Organe wie Darm, Gebärmutter, Blase und Harnröhre können nach unten rutschen. Es kann zu Inkontinenz und Verstopfung kommen.
Die Blase arbeitet unwillkürlich – lass sie ihre Arbeit tun!
4. Beckenboden nach dem Pinkeln aktivieren
Nach der Entleerung ausatmen und den Beckenboden bewusst anspannen.
So kehrt der Beckenboden in seine natürliche Grundspannung zurück.
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Inkontinenz und der Beckenboden
Dein Beckenboden sorgt dafür, dass der Urin dort bleibt, wo du ihn haben möchtest.
Solange du kein Loslassen signalisiert, sollte der Urin in der Blase bleiben. Der Beckenboden ist in einer Grundspannung, damit kein Urin entweichen kann und lässt los, wenn der Urin fliessen soll. Bei einem zu schwachen Beckenboden kann sich das ändern: Beim Husten, Lachen oder Niessen kann schon mal Urin ungewollt entwischen. Das kann auch bei Männern nach einer Prostata-OP oder bei Frauen nach der Schwangerschaft vorkommen.
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Warum du mit den BeBo®-Übungen gegen Inkontinenz auch eine Menge Geld sparst
Die Gesellschaft für Blasenschwäche hat einen interessanten Vergleich angestellt.
Wenn du inkontinent bist, ist das nicht nur manchmal sehr unangenehm, sondern kostet dich Zeit und Geld. Ganze 15 Tage mehr im Jahr verbringst du auf der Toilette sowie den erhöhten Wasser- und Toilettenpapierverbrauch. Da gibt es doch etwas Besseres zu tun ….
Unser Konzept hilft bei Inkontinenz
Deshalb sind die BeBo® Beckenboden Übungen so wichtig. Unser Konzept ist in fast 30 Jahre gewachsen. Wir haben viel Erfahrung gesammelt und uns medizinisch weitergebildet. Wir sind stolz auf unseren Expertenrat, der immer am Puls der Zeit ist. Bei BeBo® kannst du sicher sein, dass unsere Beckenbodenkurse sicher und auf dem neusten Stand sind.
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